"Betroffene - Beschuldigte - Kirchenleitung"

Interdisziplinäres Projekt der Universität Osnabrück


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Betroffenenrat Nord

Der Betroffenenrat Nord besteht aus neun Personen (drei Frauen, sechs Männer), die entweder selbst direkt betroffen von sexualisierter Gewalt durch Mitarbeiter:innen der katholischen Kirche oder Angehörige/Betreuer direkt betroffener Personen sind. Der Rat wurde nach einem Auswahlverfahren durch unabhängige Personen formal von den drei (Erz-)Bischöfen der Metropolie Hamburg (Erzbistum Hamburg, Bistümer Hildesheim und Osnabrück) im Frühjahr 2022. Berufen. Er fungiert als Expert:innengremium in Fragen sexualisierter Gewalt hinsichtlich Prävention, Intervention und Aufarbeitung.

Der Rat steht in keinerlei Abhängigkeitsverhältnis zur Kirche und ist niemandem Rechenschaft schuldig. Er versteht sich vorrangig als Vertretung für die Anliegen, Anerkennung und Würdigung von Betroffenen und ihres Leids in der Entwicklung und Aufarbeitung des Umgangs mit sexualisierter Gewalt im Erzbistum Hamburg und den Bistümern Hildesheim und Osnabrück. Die Themen seiner Arbeit erwachsen aus Anfragen von außen oder Schwerpunkten, die er selbst setzt. So gibt er Stellungnahmen aus Betroffenensicht ab, stellt Anfragen an andere Stellen (Datenschutzbehörde, Kirchenrechtler etc.) und setzt sich kritisch mit den jeweiligen bistumsinternen Verfahren zu Prävention, Intervention und Aufarbeitung auseinander.

Drei gewählte Mitglieder des Betroffenenrats sind zugleich Mitglieder in der Unabhängigen Aufarbeitungskommission (UAK Nord).

Der Rat sucht den Kontakt zu anderen Betroffenen in den drei (Erz-)Bistümern und ermöglicht ab Juni 2023 den Austausch in Betroffenenforen, um über seine Arbeit zu berichten und zugleich ein offenes Ohr für die Anliegen der Mitbetroffenen zu haben und diese in die Arbeit der UAK Nord und die Arbeit in den Bistümern einzubringen.

Darüber hinaus sammelt der Betroffenenrat Stimmen derjenigen, die ihr Schweigen brechen, in Audiodateien auf der Homepage des Rates, um die Folgen der Taten in O-Tönen hörbar zu machen und Zeugnis über das Leid abzulegen.